Mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Bert Schumacher. Dem Menschen, der unseren Verein geprägt hat wie kein anderer. Nach der Fusion des
Dürschevener SC und des SC Grün-Weiß Enzen im Jahr 1972 wurde Bert zum ersten Präsidenten des neuen SC Enzen-Dürscheven gewählt. Er führte den Verein 35 Jahre lang, bis 2007, mit außergewöhnlicher
Beständigkeit und unermüdlichem Engagement. Bei unserer Jubiläumssportwoche 2012 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Unter seiner Leitung gelang es, aus zwei Vorgängervereinen eine starke Gemeinschaft zu formen. Die Entwicklung des SC Enzen-Dürscheven ist untrennbar mit seinem Namen
verbunden. Er leitete den Verein durch sportliche Höhepunkte, strukturelle Herausforderungen und viele Phasen des Umbruchs. Und er schuf ein Fundament, auf dem wir bis heute stehen.
Die großen sportlichen Zeiten des SC Enzen-Dürscheven tragen seine Handschrift. Bereits ein Jahr nach der Fusion erreichte die Mannschaft 1973 den Aufstieg in die 1.
Kreisklasse. Die legendäre Partie gegen den VfB Blessem, die die junge Mannschaft unter Spielertrainer Wolfgang Scharmach mit 3:1 gewann, gilt bis heute als eines der bedeutendsten Spiele der
Vereinsgeschichte. Bert schuf die Rahmenbedingungen, die diesen Erfolg möglich machten. Und er motivierte die neue Mannschaft, sich als gemeinsamer Verein zu verstehen. Der zweite große
Höhepunkt folgte 1994, als das Team unter dem zweifachen Deutschen Meister Toni Regh abermals den Aufstieg in die 1. Kreisklasse schaffte und dort im Folgejahr den dritten Platz belegte. Toni Regh
kam auf Initiative von Bert Schumacher zum SC Enzen-Dürscheven. Er galt nicht nur sportlich als Glücksfall, sondern war auch menschlich eng mit Bert verbunden. Mit seiner Verpflichtung legte Bert den
Grundstein für eine der erfolgreichsten Phasen der Vereinsgeschichte.
Silke Rottenberg, eine der erfolgreichsten deutschen Fußballerinnen, ging aus den Strukturen hervor, die Bert geschaffen hatte. Sie spielte in ihrer Jugend für unseren
Verein, ehe sie später Welt- und Europameisterin wurde. Dass ein Talent wie sie bei uns entdeckt und gefördert werden konnte, dokumentiert eindrucksvoll, wie sehr Bert die Jugendarbeit im Verein
gestärkt und unterstützt hat. Und auch in jüngerer Zeit zeigt sich, wie nachhaltig sein Wirken war. Mit Erdoğan Yesilyurt, der seine fußballerischen Anfänge beim SC Enzen-Dürscheven nahm und
2022 mit Sivasspor den türkischen Pokal gewann, stammt ein weiterer erfolgreicher Spieler aus der Ära und den Strukturen, die Bert entscheidend geprägt hat. Dass ein Jugendspieler unseres Vereins den
Sprung in den Profifußball geschafft hat, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie weit die Grundlagen reichen, die Bert geschaffen hat.
Ein weiterer Meilenstein seines Wirkens war die Errichtung des Vereinsheims in Enzen. In vielen Jahren Planung und mit enormer Eigenleistung der Mitglieder entstand
ein Ort, der bis heute Herzstück des Vereinslebens ist. Bert war treibende Kraft und Organisator dieses Projekts. Ohne seine Ausdauer, seine Überzeugungskraft und seine Fähigkeit, Menschen
zusammenzubringen, wäre dieses Gebäude nie entstanden.
Bert Schumacher war ein Vorsitzender, der den Verein nicht nur verwaltete, sondern gestaltete. Ein Mensch, der Verantwortung übernahm und Entscheidungen traf. Er verband Dürscheven und Enzen, ältere und jüngere Generationen, Fußballer und Helfer. Was wir heute sind, verdanken wir in großem Maße seinem jahrzehntelangen Einsatz. Wir haben unseren Ehrenvorsitzenden verloren. Aber sein Vermächtnis wird in unserem Verein weiterleben.